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10.08.2012

Kopp in Nacken - ab nach Wacken oder Die Matschprinzessin

Den meisten bin ich eher als Prinzesschen geläufig...na ja, das viele rosa, pink und Hello Kitty könnte ja auch darauf schließen lassen. So waren jedenfalls einige Menschen leicht entsetzt, als ich verlauten ließ, dass ich nach Wacken fahren werde.

So kam es also, dass ich mit einer ganz lieben Lea am 2. August in Richtung Wacken aufgebrochen bin, um mich im Schlamm zu suhlen und mich von wilden Rockern angraben zu lassen, die sowieso alle nur total besoffen durch die Gegend irren, von oben bis unten tätowiert sind und natürlich längere Bärte als ich Haare haben. Soweit die Vorurteile.

Wenn man aber davon absieht, dass die Bahn mich bereits im ersten Zug übelst aufgeregt hat, weil die 3 Minuten Verspätung von Limburg nach Köln offenbar kein Problem darstellte, der Anschlusszug von Köln nach Münster damit aber sehr wohl eines hatte und ich diesen verpasst hatte, obwohl man mir versprach, es würde alles passen. Somit hat sich die weitere Anreise um jeweils einen Zug nach hinten verschoben.

Als wir Stunden später am Bahnhof in Itzehoe ankamen, hieß es erst einmal 9 Euro für den Wacken Shuttle zahlen "und Sie können damit so oft hin- und herfahren, wie Sie wollen". Ok, möchte ich nicht...trotzdem bezahlt und ab mit dem Wacken Shuttle und vielen lustigen Vögeln zum Ziel. Auf dem Weg dorthin gab es eine Menge Nichts zu sehen...Felder, Wiesen, Tiere, Regen, fertig.

Endlich nach einer halben Stunde in Wacken angekommen, standen wir am Eingang und ich fragte mich durch, wo denn der VIP-Eingang sei. Die Dame schmunzelte und erklärte mir, dass wir nun noch ca. 30 Minuten mit dem Taxi fahren müssten. Leicht erstaunt haben wir uns mit zwei weiteren Menschen, die dorthin mussten, zusammengetan und fuhren mit dem Taxi und unserem zahlreichen Gepäck (Trekking Rucksack, den ich auch locker als Schlafsack hätte verwenden können, Schlafsack, Zelt und Handtasche) zum VIP Check-In.

Dort ging glücklicherweise alles recht flott und ich freute mich schon, dass wir nach ellenlanger Anreise endlich da waren. Also rumgefragt, wie wir nun zu unserem Zeltplatz kommen. "Ja, da müssen Sie immer geradeaus, dann links und immer weiter geradeaus, bis es nicht mehr geht. - "Aha und wie lange läuft man da etwa?" - "Ungefähr eine halbe Stunde." Das saß. Also nochmal 30 Minuten Fußmarsch hinter uns gebracht, bis wir endlich unseren Platz gefunden hatten. Völlig fertig stand nun Zelt aufbauen auf dem Plan.


Nachdem wir auch das geschafft hatten, haben wir noch unser Erkennungszeichen, die Twitter-Vögelchen angebracht und unser Zeug reingeschafft. Ab da erstmal in den VIP Bereich und was bei Tim Mälzer gegessen...mmh, was war der Ochsenburger (7 Stunden in einem Smoker haben da richtig zartes Fleisch draus gemacht...wenn ich also tot bin, möchte ich nicht verbrannt werden sondern erst in einen Smoker und dann mit doppelt Käse überbacken werden) lecker. Danach Gelände inspiziert und natürlich in den drei Tagen einige Konzerte angeschaut.

Das Matschdrama begann erst am nächsten Tag. Zuerst mit eitel Sonnenschein bei Oomph gestanden und mitgerockt, kurz darauf gab es einen Wolkenbruch par excellence und ich war doch ein wenig froh, meine fast einzigen schwarzen Klamotten aus dem Schrank gekramt und mitgeführt zu haben. In weiß hätte ich locker bei jedem Wet T-Shirt Contest mitmachen können. Ab da war das waten durch Matsch und Dreck mit einer kompletten Regennacht dann irgendwie nicht mehr ganz so schön und alles in allem ziemlich nass, kalt und eklig.



Entgegen aller schrecklichen Warnungen vor "diesen fürchterlichen Metalmenschen" haben wir eine Menge sehr netter Leute getroffen und kennengelernt, jederzeit hilfsbereit, immer ein Lächeln auf den Lippen und alles andere als gemein, fies und böse. Ich glaube, auf jedem Justin Bieber Konzert gibt es mehr Gezanke, Haare ziehen und Kloppereien als in Wacken.

Vom Tod des jungen Mannes habe ich allerdings erst Zuhause gelesen und fand die Reaktion der Veranstalter sehr respektvoll. Wenn ich da an andere Veranstaltung

Die kompletten Fotos könnt ihr in meinem Wacken Album ansehen. Allzu viele Bilder sind es jedoch nicht, da mein iPhone die meiste Zeit im Electric Hotel verbracht hat. Dort kann man sein Handy stundenweise parken und aufladen lassen. Je angefangene Stunde 2 Euro oder man tritt selbst in die Pedale oder kann Wasser pumpen, während man sein Gerät so aus eigener Kraft aufladen kann. Betrieben wird der Rest durch Solarenergie, was ich echt cool fand.

Was die Rückfahrt angeht, so war ich mehr als 12 Stunden unterwegs, weil die Bahn mal wieder Mucken machte und wir einfach unendlich viel Verspätung hatten, zwischendurch die Züge wechseln musste, weil Zug 1 keine Lust mehr hatte zu fahren und wir einfach sinnlos in der Bahn sinnlos auf den Gleisen herumstanden und sich so alles verspätete. Was die Freundlichkeit der Zugbegleiter dazu anging (ich musste ursprünglich danach noch 3 Anschlusszüge erreichen) kann ich nur sagen: ich hasse euch, Deutsche Bahn!

Wacken selbst war allerdings sehr toll, cool und hat viel Spaß gemacht, auch wenn der Fußmarsch zurück ewig dauerte, weil alles übelst zermatscht war und ich nur noch nach Hause wollte mit meinem Riesenrucksack. Zudem habe ich gehofft, dass ich nicht ausrutsche und auf dem Rücken liegend wie ein dicker Marienkäfer dort liegen bleibe.

Aber wisst ihr was? Nächstes Jahr komme ich - glaub ich - wieder!

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