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22.04.2013

Der Würstchenkönig und seine Milliönchen

Da ich das gesamte Wochenende nicht viel mehr in meiner Timeline bei Twitter vernommen habe, als Pro und Contra Hoeneß Sprüche, habe ich mit mir gehadert, ob ich meinen Senf dazu abgeben soll oder nicht, aber inzwischen kann ich mich dann doch nicht mehr zurückhalten. Ich bin nämlich etwas überrascht über die teilweise einseitige Berichterstattung und auch die Reaktionen. Im Normalfall ist jeder kleine Bürger angehalten, seine Steuern zu zahlen, egal um welche es sich handelt und es hagelt für jeden Strafen, der sich dem zu widersetzen versucht. So ist es nun mal und es gelten keine Ausnahmen (auch wenn ich schon gerne das ein oder andere Mal bei dem Verein namens Finanzamt ausgetreten wäre, aber das ist ja kein Wunschkonzert hier).
Warum also ist es dann in Ordnung, wenn jemand wie Uli Hoeneß, seines Zeichens erfolgreicher Frontmann des FC Bayern, wenn ich das mal so sagen darf, und Würstchenkönig, einen Teil seines Vermögens dann an unseren Steuern vorbeischleust? Seine Nürnburger aus der McDonald’s Werbung kennt inzwischen sicher auch so ziemlich jeder und ob die Zahlen in dreistelliger Millionenhöhe nun stimmen oder nicht, so geht es nicht! Sicher hat er für sein Geld auch hart gearbeitet und ist ein erfolgsreicher Geschäftsmann dazu, aber ersteres tut auch sonst fast jeder, egal ob er Müllmann oder Manager ist. Erschwerend hinzu kommt, dass er sich ja offenbar erst dann selbst angezeigt hat, nachdem das Steuerabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz gescheitert ist. Ansonsten wäre es womöglich so schnell gar nicht erst herausgekommen. Was wird eigentlich aus Steuergeldern so alles bezahlt?
Zum einen wär da natürlich unsere Infrastruktur, also unser gesamtes Verkehrswesen und wer hoppelt schon gerne von Schlagloch zu Schlagloch? Sozialleistungen sind nur durch Steuergelder überhaupt möglich und wer die Verhältnisse im Ausland diesbezüglich ein wenig kennt wird wissen, wovon ich rede. Die Bundeswehr wie auch Forschung und Bildung, kurz unsere Kultur (ok, die Bundeswehr kann man davon getrost ausnehmen) wie auch alles im öffentlichen Dienst wird hiervon gezahlt.

Ich spreche hier insgesamt immer vom Normalfall, nicht von dem ein oder anderen Schmarotzer, der es sich auf Kosten der anderen gut gehen lässt sondern wirklich von berechtigten Fällen zu jedem einzelnen Punkt im oberen Absatz.

Was also befähigt einen Menschen mit dermaßen hohem Vermögen dazu, sich hier nahezu völlig auszuklinken getreu dem Motto “Von nichts kommt nichts - lasst die anderen mal zahlen” und einen Teil dessen auf einem Schweizer Nummernkonto zu parken? Diese Frage wird offziell vermutlich niemals ordentlich beantwortet werden, aber viel mehr ärgert mich: was würde man sagen, wenn es nicht um den Erfolgsgaranten Uli Hoeneß ging sondern um einen unbeliebten Z-Promi oder der Presse eher unbekannten Firmenboss eines großen Unternehmens?

Hätte man dann trotzdem noch Sympathien für ihn übrig oder würde man nicht viel eher sagen: “Geschieht ihm recht!”?
Immerhin ist Steuerhinterziehung ein Straftatbestand.

Wie seht ihr das?
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