Die Bundestagswahlen am 22. September stehen ins Haus. Merkel und Steinbrück battelteten sich gestern bei “Schlag den Raab” (ach nein, es war doch nur eine moderierte Veranstaltung unter Zuhilfenahme von Stefan Raab) und man wird von lustigen und weniger lustigen, ansprechenden und gruseligen Wahlversprechen förmlich erschlagen, wo man steht und geht. Übrigens gab es gestern einen heimlichen Sieger beim TV-Duell: Die @schlandkette von Frau Merkel mit inzwischen über 6000 Followern im eigenen Twitter-Account ;-)
Die Wenigsten kennen alle Parteiprogramme und ich muss zugeben, dass ich teilweise auch verwirrt bin, obwohl ich mich durchaus mit solchen sehr wichtigen Dingen auseinander setze. Sicher kommen meistens die kritischen Stimmen aus dem Off, die behaupten, es ändert sich ja doch nichts, egal wen man wählt. Dass das so nicht ganz richtig ist, kann man sich ganz gut veranschaulichen, wenn man sich unsere Entwicklung ein wenig näher betrachtet oder einige Dinge offen mit anderen Ländern Europas vergleicht.
Als kleines Beispiel möchte ich die staatliche Unterstützung nennen, die es hier zu Lande gibt. Generell finde ich es wichtig, Menschen aufzufangen, die ihren Lebensunterhalt nicht alleine bestreiten können (ich möchte an dieser Stelle auch keine Grundsatzdiskussion über Arbeitslose anzetteln, denn die Gründe, weshalb es so kommen kann, sind verdammt vielfältig und passt gerade nicht ganz zum Blogthema, dies in diesem Posting auszuschlachten), so lange sie sich selbst auch darum bemühen, es irgendwann wieder alleine zu können. Und trotzdem wird immer nur pausenlos geschimpft, wie niedrig Hartz IV Sätze wären etc.
Wie gut dieses System in Deutschland funktioniert, möchte ich anhand eines Gegenbeispiels aus Sizilien aufzeigen, wo es weder Arbeitslosengeld I oder II, noch Kindergeld oder sonstige finanzielle Unterstützungen gibt. Ein Verwandter meiner Familie, seines Zeichens Mitte fünfzig, arbeitet seit er 15 ist, weil seine Eltern kein Geld hatten. Demnach gab es auch keine Möglichkeit für ihn, eine Ausbildung zu machen. Heute arbeitet er als Erntehelfer, steht um 3 Uhr morgens auf, um sich möglichst früh am Sammelpunkt mit anderen Tagelöhnern zu treffen (es wird nicht jeder mitgenommen), hilft den ganzen Tag bei der Ernte auf den Feldern von Großgrundbesitzern und ist Abends nicht vor 20 Uhr wieder zurück, weil allein die Fahrt bis zu 3 Stunden in Anspruch nimmt. Danach muss er spätestens gegen 22 Uhr wieder in einer Bar anwesend sein, um diverse Großgrundbesitzer zum Kaffee einladen, damit er wohlwollend am nächsten Tag wieder dort arbeiten "darf". Und dies ist nicht vor 100 Jahren passiert sondern Tag für Tag. Dies ist nur ein kleines Beispiel von sicher vielen, denen es in Italien nicht besser geht. In anderen Ländern kenne ich mich mit den Sozialleistungen leider nicht aus.
Der Wahlomat wie auch das Parteiennavi sollen euch anhand 38 zu beantwortender Fragen aus dem Parteiendschungel helfen, falls ihr euch überfordert fühlt von den vielen Wahlprogrammen und Schwerpunkten der einzelnen Parteien, was ich vom Prinzip her eine gute Sache finde.
Habt ihr den Wahlomat oder das Parteiennavi schon mal selbst getestet und kam euren Vorstellungen entsprechend das für euch richtige heraus?
Denkt dran: wer nicht wählen geht, der hat auch hinterher kein Recht, sich zu beschweren!
02.09.2013
Ich wähle die Schlandkette
2013-09-02T10:43:00+02:00
Aleksandrah
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